Statt echten Freunden liebt die ruppige Lu ihre Fantasiefreunde – ihr jüngster Begleiter heisst Rhys. Jederzeit steht er ihr bei, z.B. wenn die Jungs der Parallelklasse sie hänseln. Als ihre Mutter einen Job als Babysitter bei einem traumatisierten Mädchen annimmt, hilft ihr selbst das Boxtraining nicht mehr, sich abzureagieren, aber Rhys ist zur Stelle.
Ein spannender und gefühlvoller Roman mit einer unkonventionellen Protagonistin, die auch schon mal ihre Fäuste sprechen lässt und sich auch sonst ungern verbiegen mag, wie ihre rebellisch pinkfarbenen Haare beweisen. Sie ist umgeben von zwei starken Nebenfiguren: der behinderten Viola, deren Konflikt und Hintergrund gerne hätte ausgebaut werden dürfen, und Rhys, dessen Präsenz so stark ist, dass man sich als Leser fragt, ob er wirklich nur in ihrer Fantasie existiert. Der mitleidlose Umgang Lus mit Violas Behinderung wirkt überzeugend und authentisch. Eine nonkonforme Geschichte für starke Mädchen in mitreissend flüssigem Schreibstil. Christina Weirich