Aida ist eigentlich glücklich mit Daniel zusammen. Wenn er nur nicht immer wieder über ihre Vergangenheit reden wollen würde! Als er für seinen Zivildienst vier Monate unterwegs ist, schreibt sie ihre Geschichte auf: von der Flucht ihrer Eltern aus dem Irak in den Iran und von dort in die Schweiz. Über ihre Kindheit im Thurgau, die Rückkehr in den Irak nach dem Sturz Saddam Husseins und ihre Flucht zurück nach Europa.
Auch in seinem zweiten Buch setzt sich der Autor mit den Themen Verlust, Heimat, Identität, Flucht, dem Leben in der Schweiz und der Sehnsucht nach dem Irak auseinander. Diesmal erzählt er aus der Perspektive von Aida. Behutsam schildert er ihre Gedanken und Gefühle und vermittelt so Einblick in ihr Leben. Aus der Gegenwart springt er immer wieder in Aidas Vergangenheit. Al Shamani besitzt ein beeindruckendes Gespür für Sprache und ihre Bedeutung. «Im Fallen lernt die Feder fliegen» ist eine poetische, zärtliche und zutiefst bereichernde Lektüre voller Hoffnung. Kathrin Bögelsack
