Der Alltag der 17-jährigen Tal in Jerusalem ist geprägt von Angst und Schmerz durch die latente Kriegsbedrohung. Ihre Gefühle würde sie gerne mit einem palästinensischen Mädchen teilen. Deshalb bittet sie ihren in Gaza stationierten Bruder, eine Flaschenpost mit ihrer Adresse ins Meer zu werfen. Tals Überraschung ist gross, als sich ein junger Palästinenser meldet. Von da an entwickelt sich ein Brief-Kontakt, der die beiden jungen Menschen mit sich selbst und ihrem Leid als Feinde konfrontiert.
Mag diese virtuelle Begegnung realitätsfremd anmuten, öffnet sie doch einen Türspalt für eine aufkeimende Hoffnung: Vermag eine neue Generation alles, was einmal gewesen ist, zu sprengen, um sich in Frieden zu begegnen? Das Lesen wird vom Mitfiebern begleitet, wie sich die beiden entwickeln und wie das Buch enden wird. Fakten über die Entstehung und die andauernde Tragödie im Nahen Osten werden im Briefkontakt anschaulich vermittelt. Das Buch erschien 2005 und ist aktueller denn je. Marcella Danelli
