Ganz dunkel ist es in Selmas Zimmer, nachdem Mama die Türe hinter sich zugezogen hat. Doch bald durchdringen seltsame Geräusche die stille Nacht. Selma steht auf und erblickt vor dem Fenster drei wilde Gestalten: Zottel, Hornmann und Weisshaar. Es sind Wintergeister, die das mutige Mädchen in den Garten locken, wo sie die Dunkelheit vertreiben wollen. Selma fürchtet sich kein bisschen und tanzt mit ihnen um ein Feuer. Nachdem sie den Geistern geholfen hat, kehrt sie in ihr Zimmer zurück. Am nächsten Morgen kündigt sich der Frühling an.
Die Geschichte erinnert an ein Ritual zum Wechsel der Jahreszeiten. Dass Selma nachts mit Unbekannten mitgeht, irritiert etwas und sollte – auch wenn es sich um einen Traum handelt – beim (Vor-)Lesen besprochen werden. A. Fiedler hat zu K. Alves' Text stimmungsvolle Bilder geschaffen. Die Geister sind als Bäume dargestellt (Kiefer, Laubbaum, Tanne), Lichtquellen und Selmas gelber Schlafanzug erleuchten die in Blau- und Grüntönen gemalte kalte Winternacht. Doris Lanz
