Kissing the Rain

Moo ist fünfzehn, FETT und Zeuge eines Mordes. Nach einer langen Leidenszeit als Mobbingopfer macht ihn letzteres kurzzeitig zu einer kleinen Berühmtheit an der Schule. Er wird nicht mehr angetastet. Nun soll er im Prozess um das beobachtete Verbrechen aussagen, doch die Wahrheit ist nicht, was die Polizei von ihm hören will. Der berüchtigte Kriminelle Keith Vine (in diesem Fall ausnahmsweise unschuldig) soll endlich hinter Gitter gebracht werden. Die Polizei droht Moo mit der Verhaftung seines Vaters, falls er nicht bereit ist, Vine zu belasten. Vine jedoch besteht auf Moo als einzigen Entlastungszeugen und setzt ihn u.a. mit Gewalt massiv unter Druck.

Ins Auge stechen Moos ordinäre, rotzige Sprache, sein besonderes Hervorheben einzelner Wörter durch Grossbuchstaben, seine Unkenntnis von Fremdwörtern und der abgehackte Rhythmus seiner Gedankenwiedergabe. Erwähnenswert folgende Wortwahl: Die Hänseleien, Beschimpfungen und Anfeindungen seiner Mitschüler nennt Moo „Regen“. Er hat gelernt sich davor zu schützen, indem er den Kopf senkt und sich „abschirmt“. Zu einer interessanten Diskussion könnte die Frage führen, ob es gerechtfertigt ist zu lügen, wenn man damit der Allgemeinheit einen Dienst erweist oder ob man stets die Wahrheit sagen muss, selbst wenn man damit einen Kriminellen schützt. Sandra Dettwyler

Titel Kissing the Rain
Autor:innen Brooks, Kevin
Kollation
Verlag, Jahr dtv , 2007
ISBN 978-3-423-71211-8
Kategorie Belletristik
Schlagwort
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 10.07.2016