Der Bürgermeister ist besorgt. In Klein-Lichtstadt verschwinden Ziegelsteine aus den Stadtmauern. Durch die Löcher dringen aus allen Himmelsrichtungen immer mehr schöne Klänge, köstliche Gerüche und unbekannte Sprachen. Der Bürgermeister aber ist empört über die fehlenden Steine und die Suche nach dem Ziegelsteindieb nimmt Fahrt auf. Verbirgt sich der Dieb etwa in den eigenen Reihen? Und ist es überhaupt Diebstahl oder sind die Löcher eher Fenster, Türen und Brücken in eine andere Welt?
Mit den Worten «anders, ungewöhnlich, seltsam, ausgefallen» bespielt Kelly Canby nicht nur sprachlich die Themen Ausgrenzung und Diversität, sondern auch visuell lebt das Bilderbuch von Kontrasten. Im Laufe der kurzweiligen Geschichte werden immer mehr Bildelemente des zuvor grauen Schauplatzes Klein-Lichtstadt in Neonfarben gehüllt. Doch das Bilderbuch hält auch für ängstliche Bürgermeister ein versöhnliches Ende bereit und nimmt ernst, dass es nicht für alle einfach ist, Neues anzunehmen. Lynn Felber
