Lieber Daddy Long Legs

«Als ich das Studium aufnahm, war ich noch recht verbittert, weil mir die normale Kindheit geraubt worden war, die andere Mädchen erleben; aber jetzt empfinde ich überhaupt nicht mehr so. Ich betrachte es als ungewöhnliches Abenteuer. Es verschafft mir eine andere Art von Blickwinkel, von dem aus ich das Leben betrachten kann. Da ich nun erwachsen daraus hervorgehe, habe ich eine Perspektive auf die Welt, die anderen Menschen, welche mitten im Trubel der Gesellschaft aufwachsen, völlig abgeht», resümiert die ehemalige Waisenhausbewohnerin Judy in einem Brief an den unbekannten Gönner, der ihr ein Studium finanziert.

In dem 1912 erschienenen Briefroman schildert die Protagonistin ihre Entwicklung vom einsamen Waisenkind zur selbstbewussten, jungen Schriftstellerin. Der Roman hat an Aktualität nicht verloren, da der heutige Lesende viele Parallelen zu Lebensfragen findet, die Jugendliche bewegen. Aufschlussreich sind die Lebensumstände, die Erziehung von Mädchen in der damaligen Zeit. Martina Friedrich

Titel Lieber Daddy Long Legs
Kollation A. d. Engl., geb., s.w. illustr., 253 S.
Verlag, Jahr Carlsen Königskinder , 2017
ISBN 978-3-551-56044-5
Kategorie Belletristik
Schlagwort Freundschaft / Pubertät
Bewertung
Rezension publiziert 02.01.2018