Hannah hasst ihr Leben: Ihre Eltern sind geschieden, ihre Mutter kann ihr nicht viel Geld geben, deswegen wird sie von ihren Mitschülern nicht akzeptiert, und langweilig ist ihr auch noch. Gut, dass es soziale Netzwerke gibt. Dort kann Hannah alles sein, was sie im richtigen Leben nicht ist: schlagfertig, mutig, beliebt. Doch sie wagt zu viel – ein anonymer User nutzt ein freizügiges Foto, um sie zu erpressen. Plötzlich droht Hannahs zweite Identität ihr wahres Leben zu ruinieren.
Der Roman reiht Klischee um Klischee aneinander, um vor den Gefahren des Internets und der sozialen Netzwerke zu warnen. Statt glaubwürdiger Charaktere konstruiert Ulrieke Ruwisch Stereotypen ohne Identifikationspotenzial. Die vermeintlich spannenden Handlungselemente – die Erpressung Hannahs und die Gefahr, dass ihre zweite Identität bekannt werden könnte – werden viel zu schnell entwickelt und ebenso schnell wieder aufgelöst. Hinzu kommt, dass die Lösung ebenso vorhersehbar wie unbefriedigend ist. Iris Mende
