Lilli sitzt am Fenster und schaut den tanzenden Schneeflocken zu. Sie spielt eine Schneekönigin, die aus den Flocken Dinge hervorzaubern kann, zum Beispiel ein weisses Pferd oder einen Drachen. „Was machst du?“ fragt ihr Vater. Lilli erklärt es ihm. „Verstehe“, erwidert er.
Von ihrer Entwicklung her ist Lilli in der Phase, in der alle Dinge belebt sind und sie mit ihnen sprechen kann. Mit ihrer Fantasie erobert sie die Herzen der Betrachtenden sofort. Die Bilder zeigen sie in einem königlichen Kleid sowie mit einer langen blonden Haarpracht. Aus dieser heraus entwickeln sich die wundervollsten Flockenbilder. Diese zauberhafte Darstellung entzückt. Das Schönste an der Geschichte ist jedoch der Vater: In seinem Anzug und mit Glatze mutet er wie ein Manager an und wirkt im Gegensatz zu Lilli wuchtig. Er scheint den Schnee genauso zu geniessen wie seine Tochter. Sein zufriedener Gesichtsausdruck sowie seine Art, das Mädchen zu verstehen, lassen ihn äusserst liebevoll erscheinen. Katharina Wagner