Der Silberpage Marcolini (15) versucht, mit allen gut auszukommen, um sich bei einem Aufstieg in der Gesellschaft keine Steine in den Weg zu legen. Er möchte es gerne weit bringen und ist hocherfreut, als er zum Kammerpagen des Kurprinzen, dem künftigen Regenten, befördert wird. Die andern Pagen möchten nicht mit Marcolini tauschen, denn der junge Friedrich August gilt als langweilig und wortkarg. Doch Marcolini mit seiner freundlichen und äusserlich geduldigen Art lernt den sensiblen Prinzen immer besser kennen und gewinnt viel Zutrauen, als er ihm eine Dohle als Haustier organisiert. Er ist es auch, der Friedrich August auf der Sommerresidenz Pillnitz immer wieder ermuntert, seine schwachen und kranken Beine zu trainieren und selber draussen immer längere Spaziergänge zu unternehmen. Dann versucht die Mutter des Prinzen Friedrich August den Platz auf den Thron streitig zu machen und Marcolini soll sie dabei unterstützen. Nun muss Marcolini sich entscheiden.
Neben den Intrigen und Machtspielen am Dresdner Fürstenhof steht die Gefühlswelt des dienenden Marcolini im Vordergrund. K. S. lässt eine vergangene Welt in schillernden Farben aufleben, wobei ihre genauen Schilderungen sich wohl eher an geschichtlich Interessierte richten. Karin Schmid
