Die zwölfjährige Mary trifft vor ihrem Haus eine Frau, die altmodisch gekleidet ist und wie ihre Oma redet. Es ist der Geist ihrer Urgrossmutter Tansey. Tansey starb jung an der Grippe und konnte nicht loslassen, weil sie sich um ihre erst dreijährige Tochter Emer Sorgen machte. Emer ist inzwischen selber Grossmutter und liegt im Sterben. Tansey möchte sie besuchen, aber weil sie als Geist im grellen Krankenhauslicht verblassen würde, arrangieren Mary und ihre Mutter einen nächtlichen Ausflug.
Der Ire Roddy Doyle hat einen wunderbaren Roman über das Leben und das Sterben geschrieben. Die Lesenden lernen vier Frauen aus vier Generationen kennen und befinden sich abwechselnd mal bei Mary in der Gegenwart, mal bei Tansey anfangs des letzten Jahrhunderts. Die Mutter-Tochter-Beziehungen werden humorvoll und einfühlsam beschrieben. Am Ende geht es ums Abschiednehmen, aber es gibt auch Trost, lautet doch Tanseys erste Nachricht: "Sag deiner Grossmutter, dass alles ganz grossartig wird." Alexandra Reichart