Vincent trägt sein Haus auf dem Rücken – das ist praktisch. Denn so stellt die Maus ihr Zuhause dort ab, wo es gebraucht wird. Auch wenn bei ihm scheinbar alles klein ist, findet sich immer Platz fürs gemeinsame Essen, Aufwärmen, Ausruhen. Vincent ist offen für alle. Er schliesst seine Tür auch für Katze oder Fuchs auf. Immer mehr Tiere suchen Schutz bei ihm, die Gemeinschaft und sein Haus wachsen gleicherweise – bis eines Nachts ein Bär anklopft. Wie weit geht Vincents Gastfreundschaft?
Die Geschichte nimmt aktuelle Thematiken auf: Unvoreingenommenheit, Empathie, Hilfsbereitschaft. Matte, collageartige Illustrationen setzen diese zauberhaft um. Ausstanzungen in Form einer Tür führen den Blick, sie sind – ausgeklappt – auch ein Rahmen, durch den das eigene Zuhause betrachtet werden kann. Wer Offenheit erlebt, kann sie auch weitergeben und vermag seine Vorurteile abzubauen. Ein wunderbares Vorlese-Bijou, das ohne pädagogischen Zeigefinger Mitgefühl weckt. Nathalie Fasel
