Sara wird von ihren Adoptiveltern in Südafrika freudig aufgenommen. Insbesondere der Vater, Mitglied der nationalistischen Apartheidregierung, scheint geradezu vernarrt in das kleine, blonde Mädchen aus Deutschland zu sein. Doch Sara ist ohne Papiere angekommen, und als diese eintreffen, wenden sich der Vater und mit ihm nach und nach der Rest der Familie von ihr ab. Lediglich die Mutter und der älteste Bruder Johannes halten zu ihr. Sara, die nicht versteht, was passiert ist, glaubt, dass sie etwas falsch gemacht hat.
In eindrücklicher Weise zeigt Ruth Weiss in ihrem Buch auf, was es mit Menschen macht, wenn sie ausgegrenzt, gequält, erniedrigt oder sogar ermordet werden, nicht nur am Beispiel von Sara, sondern auch am Beispiel der People of Color in Südafrika während der Apartheid oder der Juden in Deutschland während des 2. Weltkriegs. Ein spannendes, sehr bewegendes und unbedingt lesenswertes Buch, das leider trotz umfassendem Glossar ohne Vorwissen kaum gelesen werden kann. Mélanie Gerber