Nachdem sie im Zuge der Kristallnacht (November 1938) ausgeplündert und aus ihrer Wohnung vertrieben worden sind, gelingt der Familie von Siska Mangold die Flucht aus Berlin. In Genua nimmt sie ein Schiff auf mit Ziel Shanghai, wo sie dann in einem Ghetto Unterschlupf finden. Die Japaner üben ein rücksichtsloses Regime gegenüber den im Krieg unterlegenen Chinesen aus. Den Juden aus Deutschland ergeht es mindestens ebenso übel. Siska schildert den Verlauf des Kriegs bis zur nuklearen Niederlage der Besatzer; aus ungewohnter Perspektive betrachtete Zeitgeschichte.
Allzu viele Details belasten und hemmen den Handlungsablauf, wobei die erwähnten Örtlichkeiten vielen Lesenden nicht geläufig sein dürften. Zudem hat das Verlagslektorat stellenweise versagt: Die Scharnhorst war ein Kriegsschiff und kein Luxusdampfer – von diesem Schiff aus schickt Siska ihrer Freundin eine Postkarte mit Datum 1944! Und dass Passagiere scharenweise analog Bilder knipsen konnten, war damals auch nicht möglich. Siegfried Hold