"Schlafen ist wie sterben. Sterben für einen Augenblick. – ... Mein geliebter Lucen ist nicht zurückgekehrt." Zum Tode verurteilt kämpft Lucen im verseuchten Wald um sein Leben und seine Freiheit, während Firmie der Geburt des gemeinsamen Kindes mit Angst entgegensieht. Werden sie und ihr Kind jemals zusammen sein? Ludmilla wird tiefer in die Machenschaften ihres Vaters hineingezogen, Gerges indes will seinen Freund hängen sehen.
So richtig fesseln mögen einen die im Vorgänger gut aufgebauten Charaktere nicht. Grevets aussergewöhnliche Sprache wird zum Stolperstein und es gelingt ihm dieses Mal leider nicht, trotz – oder gerade wegen – seines eigenwilligen Stils Nähe zu seinen Protagonisten aufzubauen. Die Sicht einer Sache aus unterschiedlichen Perspektiven sorgt oft für Spannung, leider zeitweise auch für bemühende Wiederholungen. Thematisch bleibt sich Grevet ebenfalls treu und liefert trotz aller Kritik eine gute Geschichte, die zum Nachdenken anregt und überraschend endet. Andrea Eichenberger