Mika (Hanna Höppner) erfährt, dass sie die siebte Klasse wiederholen muss. So kann es nicht weitergehen, finden ihre Eltern (Nina Kronjäger, Jürgen Vogel). Deshalb schicken sie die Tochter während der Ferien nicht wie geplant mit ihrer Freundin ins Lager, sondern zu ihrer strengen Grossmutter (Cornelia Froboess) auf deren Pferdegestüt. Dort soll sie für die Schule arbeiten. Aber Mika kann nicht in ihrem Zimmer sitzen und Mathe lernen. Immer wieder macht sie sich heimlich davon und streunt auf dem Hof herum. Von Pferden hat sie keine Ahnung. Sie kann auch nicht wissen, dass Ostwind, der Hengst, den sie im Stall entdeckt, ein sehr gefährliches Tier sein soll, an das sich selbst Profireiter und Pferdekenner nicht heranwagen. Ostwind soll deswegen bald an den Ungarn verkauft werden. Doch Mika schliesst das wilde Ross sofort ins Herz – als sie vom Ungarn hört, ist ihr schnell klar: Ostwind darf nicht verkauft werden. Daher bittet sie den Stallburschen Sam (Marvin Linke), der aufpassen soll, dass Mika genügend für die Schule lernt, sie mit Ostwind gewähren zu lassen. Ob es dem Mädchen gelingen wird, das traurige Schicksal des Pferdes zu verhindern? Unterstützt wird sie kaum, und die Zeit drängt.
Dieser Film berührt. Man muss kein Pferdefan sein, um von „Ostwind“ mitgerissen zu werden. Wie Mika und der Hengst - beide von ihrer Umgebung verkannt und falsch behandelt – zueinander finden, kann besser gar nicht dargestellt werden. Mika blüht bei Ostwind so richtig auf, ebenso ergeht es dem sonst bösartigen Tier mit ihr. Gleichzeitig droht das Glück der beiden jeden Moment zu zerbrechen. Mädchen und Pferd sind in ihrer eigensinnigen Art sehr abhängig vom Wohlwollen ihres Umfelds, eine Tatsache, die einen auch Tage nach dem Film noch stark beschäftigt. Auf subtile Art und Weise werden auch die Beziehungen zwischen Grossmutter, Tochter und Enkelin - geprägt von Enttäuschung und Verbitterung - dargestellt. Ein gelungenes Werk mit Tiefgang. Veronika Gutzwiller
