Vater liest und liest. Kaum ist er von der Arbeit daheim, hat er ein Buch in der Hand. Er erzählt an allen erdenklichen Orten: im Bett, am Frühstückstisch, an der Haltestelle, sogar auf dem Sessellift in den Ferien. Seit Vater lesen kann, hat er Bücher. Meistens sind die Geschichten für seine Tochter. Fast immer hört sie ihm zu. Er kann alle Stimmen imitieren und lässt Tiere, Monster, Piraten usw. lebendig werden. Wenn die Tochter auf dem Karussell mitfährt, schnappt sie nur jedes 10. Wort auf. Und wenn sie erwachsen ist, will sie für ihren Vater «zurücklesen».
Der Vater mit seinen vielen Geschichten ist etwas überspitzt dargestellt. Aber es animiert, in die Welt der Bücher einzutauchen. Für alle ist es ein tolles Gefühl, zu erleben, wenn mit viel Hingabe erzählt wird oder wenn man selber als vorlesende Person agiert. Der Lauf des Lebens ist schön gezeigt: vom Baby, dem vorgesungen wird, bis zum lauschenden Vater im Rollstuhl. Ein fantasievolles Bilderbuch, eine Hommage an das Vorlesen. Susanne Wyss
