Paradiessucher

„Ich finde hier keine gebratenen Tauben, die in den Mund hereinfliegen, nein, die werde ich hier niemals finden, so wie ich sie auf der ganzen Welt nicht finden werde.“ Die 17-jährige Lenka ist mit ihrer Mutter nach einem bewilligten zweiwöchigen Deutschlandaufenthalt 1986 nicht mehr in die Tschechoslowakei zurückgekehrt. Im Ferienland beantragen die beiden politisches Asyl. Sie leben acht Monate lang in einem Asylantenheim und lernen dort eine ganz eigene Welt kennen.

Das autobiografisch gefärbte Debüt von Rena Dumont ist ein Entwicklungsroman, der den emotionalen Reifeprozess der 17-Jährigen mit ihrer Migrationserfahrung verknüpft. Und es ist ein politischer Roman, der zu Beginn zeigt, wie die Staatspolitik in der ehemaligen Tschechoslowakei den Alltag durchdrang. In jugendlich kecker Sprache und flüssigem Schreibstil lässt die Autorin ihre Protagonistin vom täglichen Einerlei, vom Auf und Ab im Herzen, vom Verlust der Naivität und vom Erfolg durch Eigeninitiative erzählen. Béatrice Wälti-Fivaz

Titel Paradiessucher
Autor:innen Dumont, Rena
Kollation Broschur, 302 S.
Verlag, Jahr Carl Hanser , 2013
ISBN 978-3-446-24164-0
Kategorie Belletristik
Schlagwort Entwicklung / Migration
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 24.05.2013