Die neunjährige Pia mag an ihrem ersten Sommerferientag gar nicht aus dem Bett. Ihr graut beim Gedanken an die Ferien bei ihrer weinerlichen, blassen Grossmutter, die den Tod von Opa nicht überwinden kann. Sogar am Bahnhof lässt sie Pia warten – oder wer ist das mit dem Motorrad? Pia ist von Omas neuem Lederoutfit, dem Motorrad und ihrer neuen Abenteuerlust total überrumpelt. Erstaunt stellt sie fest, dass Oma Motorrad fahren, in Ferienhäuser einbrechen und in der Eisbude klauen kann. Sie ertappt sich dabei, dass sie nun diejenige ist, die Oma zurechtweisen muss.
Die heitere, locker zu lesende Geschichte ist mit vielen schwarzweissen Illustrationen versehen. Das Buch erinnert an ein Ferien-Foto-Album. Die Irritation von Pia, als sie ihrer veränderten Grossmutter begegnet, ist gut beschrieben. Der mit feinem Humor sorgfältig aufgebaute und nachvollziehbare Beginn flacht mit dem konstruierten Happy-End aber leider etwas ab. Katharina Siegenthaler