Prinzentod

Drei Monate dauert Lissies Affäre mit Kai, dem Stiefvater ihrer Freundin Bernadette, dann wird er tot aufgefunden. Lissie weiss, dass es sich nicht um einen Unfall handelt, denn sie erhält seither bedrohliche Botschaften. Weiss vielleicht Kais Frau von der Affäre? Oder eines der Stiefkinder Kais, von denen einer Lissies Exfreund ist? Die Lage spitzt sich zu. – Die Lebensumstände Lissies (sie teilt sich mit Bernadette eine Wohnung im Haus deren Familie) wie auch ihre sexuelle Beziehung mit einem fast doppelt so alten Mann erscheinen unrealistisch. Lissie lebt nicht wie eine Jugendliche, sondern wie eine Erwachsene. Für die Handlung ist diese Situation jedoch nötig. So konstruiert das Ganze wirkt, umso spannender dann sind die Wirren um die wahre Täterschaft. Die Leserin ist genauso ahnungslos und verstört wie die Hauptfigur. Der Schlüssel zur Aufklärung liegt in der Vergangenheit der Familie, welche erst nach und nach aufgedeckt wird. Enttäuschend einfallslos, wie nach dem dramatischen Aufbau die Geschichte mit einem kranken Täter aufgelöst wird, der selbstverständlich therapiert werden kann und alles nicht so meinte. Die bipolare Störung muss neuerdings leider für vieles herhalten. „Glücklicherweise“ hat noch eine andere Person ihre Finger im Spiel – ob deren Machenschaften jemals aufgedeckt werden, bleibt ungewiss. Sandra Dettwyler
Titel Prinzentod
Autor:innen Gurian, Beatrix
Kollation
Verlag, Jahr Arena , 2008
ISBN 978-3-401-06215-0
Kategorie Belletristik
Schlagwort
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 11.07.2016