Der Bestatter tut, was Bestatter so tun: Er kümmert sich um die Toten. Zuhause wartet niemand auf ihn, keine Frau, keine Kinder. Kein Haustier (dessen Anschaffung lohnt sich nicht), keine Blumen (die halten sowieso nicht lange). Niemand weiss, dass er mit den Toten sprechen kann und dabei manches über deren unerfüllte Träume erfährt. Eine junge Frau tröstet er mit der Aussicht aufs Paradies. Doch gibt es dieses wirklich? Der Bestatter beginnt über seine eigenen Wünsche nachzudenken und Dinge wahrzunehmen, die er bisher nicht gesehen hat.
In schlichten Sätzen erzählt der Autor vom eintönigen Leben seiner ungewöhnlichen Hauptfigur. Lakonisch beschreibt er die Arbeit des Bestatters und die leisen Veränderungen in dessen Alltag. Die witzigen, teils etwas makaberen Zeichnungen verdeutlichen den Gegensatz zwischen der grauen Welt des Protagonisten und der bunten Umgebung. Sorgfältig begleitet, eignet sich die Lektüre dieses originellen, letztlich lebensfrohen Buchs auch für jüngere Lesende. Doris Lanz