Ringel, Rangel, Rosen

Eigentlich fühlt sich die 13-jährige Karin glücklich. Die Zeit der Sommerferien im Jahre 1961 erscheint ihr paradiesisch, alles ist im Lot. Doch da beginnt sie sich Gedanken über die Zeit des Zweiten Weltkriegs zu machen: Welche Rolle haben Eltern, Nachbarn gespielt? Eine dicke Decke des Schweigens umgibt sie. Alle wollen nach vorn schauen, vergessen. Da überrollt eine katastrophale Flutwelle Hamburg. Nur mit knapper Not kommen Karin und ihre Familie mit dem nackten Leben davon. Und nun muss auch dieses Ereignis irgendwie verarbeitet werden.

Ganz eindrücklich und aus der Sicht des heranwachsenden Mädchens schildert die Autorin dessen innere Kämpfe. Es möchte nicht seine Unbeschwertheit verlieren, und doch muss es sich den Tatsachen stellen. Die Vergangenheit und das traumatische Erlebnis lasten schwer auf ihr. Ob Jugendliche aus der Schweiz, aufgewachsen im 21. Jahrhundert, diese Gedanken nachvollziehen können, ist eher fraglich. Das Buch kann wohl nur in der Diskussion mit Erwachsenen gewürdigt werden. Monika Fuhrer

Titel Ringel, Rangel, Rosen
Autor:innen Boie, Kirsten
Kollation Geb., 190 S.
Verlag, Jahr Oetinger , 2010
ISBN 978-3-7891-3182-0
Kategorie Belletristik
Bewertung
Rezension publiziert 19.07.2016