1961: Karin (13) führt mit ihren Eltern ein überschaubares Leben in der Nähe von Hamburg. Sie hat die normalen Sorgen einer Pubertierenden. Doch ihre Freundin erzählt ihr von einem beeindruckenden Buch, das sie gelesen hat – es handelt von den Juden im Zweiten Weltkrieg. Karin ist überzeugt, dass sie den Juden geholfen hätte. Wenn sie ihre Eltern darauf anspricht, reagieren diese ausweichend und mit Wut. Dann kommt die grosse Überschwemmung. In der Notfalltasche liegt ein Fotoalbum mit Bildern aus dem Krieg. Karin kommen Zweifel, was die Unbescholtenheit ihrer Eltern anbelangt.
Ursula Illert nimmt stimmlich erst Karins geordnetes Leben auf, dann, bei der Überschwemmung, wird Karins Angst richtig greifbar. Nach dem Unglück liegt ein Stück Traurigkeit über die verlorene Kindheit in der Stimme, und Verzweiflung, wenn Karin sich mit der Vergangenheit ihrer Eltern auseinandersetzt. Unspektakulär in der Handlung, doch beeindruckend in der inneren Entwicklung der Protagonistin. Karin Schmid