Er ist lang, sehr lang, der Hals von Roberta, der Giraffe. Zudem ist er zu dünn, zu biegsam und einfach zu halsig. Alle starren ihn an. Vielleicht hilft da etwas Aufhübschen mit Schal, Fliege und Krawatte. Bunt müssen sie sein, die Halsverschönerer. Doch besser wird es dadurch auch nicht. Da lernt Roberta die Schildkröte Henry kennen. Diese muss sich mit einem völlig unhalsigen Hals zufrieden geben. Henry gibt Roberta zu verstehen, dass ein langer Hals auch nützlich sein kann, um etwas Unmögliches möglich zu machen.
Das Bilderbuch von Jory John und Lane Smith ist abwechslungsreich, unaufgeregt und amüsant. Verschiedene Sprachrhythmen geben den Takt vor. Zweiwortsätze lösen sich mit philosophischen Monologen ab. Auch der Bildaufbau ist wechselnd. Die mit Spachtel und Föhn strukturierte Malerei zeigt die Figuren mal ganz, mal angeschnitten oder in Wiederholungen. Am Ende sind die Probleme noch immer da, aber für einen kurzen Augenblick hat sich dennoch auf stille Art etwas verändert. Béatrice Wälti-Fivaz