Robin wächst in einem behüteten Umfeld auf, das seine Fragen zur Liebe und zum Sterben einfühlsam und offen beantwortet. Es sind denn auch grosse Fragen, die ihn bewegen, wie das Sterben seiner Urgrossmutter oder sein Herz, das sich immer wieder verliebt: in die Mama, die Lehrerin, die Mädchen am Strand, aber auch in die Wolken und Wellen.
Der Autor zeichnet einen feinfühligen und wissensbegierigen Jungen, in dem sich jüngere Kinder schnell wiederfinden. Besonders hervorzuheben sind die Dialoge zwischen Robin und seinen Erwachsenen, die oft sehr kurz sind, dafür die Essenz von Trauer und Glück auf erfrischende und berührende Weise auf den Punkt bringen. Schade, fällt Robins Liebe nur auf äusserliche Merkmale der Mädchen: schön, glänzende Augen, leuchtendes Haar. Hier fehlt die sonst geschliffene und differenzierte Sprache leider sehr. Das Buch eignet sich zum Vorlesen und zum Betrachten der farbenfrohen, zarten Aquarellbilder von Marije Tolman, die bestens zu Robins Gemüt passen. Marcella Danelli
