Rubinrot

Während ihr Tante Maddy eine Tüte mit Bonbons hinstreckt, verschwimmt die Welt vor Gwens Augen. Nervös rennt sie aus dem Haus und stösst Sekunden später mit einer Frau zusammen, die einen Korb fallen lässt. Bohnen kullern über das Kopfsteinpflaster. Sogleich versuchen aufgeregte Passanten „die Verrückte“ im bunten Regenmantel festzuhalten. Nur mit einem Sprung durch die Zeit, zurück in das heutige London, entkommt Gwen dem Tumult. Ausgerechnet sie, die tollpatschige Gwendolyn, hat das Zeitreise-Gen der Familie geerbt. Von heute auf morgen muss Gwen alias „Der Rubin“ im Auftrag eines dubiosen Männerordens in die Vergangenheit reisen um den anderen „Edelsteinen“ Blut abzuzapfen. Doch Feinde funken immer wieder dazwischen. Oder sind es Freunde? Als wäre das alles nicht schon verwirrend genug, spürt Gwen auch noch ein Kribbeln im Bauch, wenn sie an ihren Zeitreise-Gefährten Gideon denkt, diesen arroganten Schönling!

„Rubinrot“ basiert auf dem ersten Band der erfolgreichen deutschen Fantasy-Reihe von Kerstin Gier und stellt die Liebesgeschichte in den Mittelpunkt. In der Verfilmung von Regisseur Felix Fuchssteiner spielt Maria Ehrich die aufgeweckte Gwen erfrischend und mit Punkattitüde. Jannis Niewöhner als Gideon ist so charmant wie Heath Ledger als Casanova, legt aber seine Coolness zum Glück auch mal ab. Vom Smartphone unter dem Spitzenkleid bis hin zur Wettervorhersage für ein vergangenes Datum: Das Zeitreise-Motiv ist amüsant und mit bescheidenen Spezialeffekten umgesetzt. Doch selbst wenn man „Rubinrot“ gelesen hat, verliert man leicht den Faden. Szenen sind vertauscht, Schnitte unsauber gesetzt, Nebengeschichten enden im Nirgendwo. Vor allem gegen Schluss fischt der Film im zweiten und dritten Band von Giers Trilogie. Und gleich ganz frei hinzugefügt wurde ein kitschiger Schulball, der wohl besser zu „Twilight“ gepasst hätte. Dennoch taugt „Rubinrot“ prima für einen DVD-Abend mit der besten Freundin. Céline Graf, Leporello-Redaktorin

Titel Rubinrot
Reihe Liebe geht durch alle Zeiten 1
Kollation Kinofilm. Ca. 122 Min.
Verlag, Jahr Concorde Film , 2013
ISBN 0
Kategorie Nonbook
Schlagwort Liebe
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 09.05.2013