Rufus, das Fledermausmännchen, hat bisher auf seinen nächtlichen Streifzügen die Welt nur in Grau und Schwarz wahrgenommen. Eines Nachts entdeckt er in einem Freiluftkino die Farben. Von da an will Rufus am Tag unterwegs sein und sogar seinen schwarzen Körper bunt bemalen. Mit seinem aussergewöhnlichen Aussehen erschreckt er die Menschen so sehr, dass sie auf ihn schiessen. Der Schmetterlingssammler Dr. Tarturo findet Rufus mit verletzten Flügeln und pflegt ihn. Rufus merkt, dass das Tageslicht ihm ja gar nicht gut bekommt. So wird er wieder nachtaktiv und sammelt für seinen Freund Dr. Tarturo in der Dunkelheit Nachtfalter.
Erstmals ist Rufus 1961 auf Englisch, 1980 auf Deutsch erschienen. Mit seinen eindringlichen, einfachen Illustrationen und dem knappen Text ist Rufus ein unverkennbares Werk von Tomi Ungerer. Themen wie Freundschaft zwischen Mensch und Tier und das Erkennen der wahren Bestimmung werden auf minimalisierte Art für junge Lesende zugänglich gemacht. Irène Tschirren