Vorweihnachtszeit in einer tristen Wohngegend. Die Menschen, die dort im Block leben, schauen lieber weg, als einander zu grüssen. Es herrschen Misstrauen und Neid. Beleidigungen innerhalb der Familien sind alltäglich. Seit Anfang Dezember wohnt eine elegant angezogene Frau im dritten Stock, über die schon heimlich gelästert wird. Sie klingelt bei ihrer Nachbarin, Frau Bovary mit Tochter Élodie, da sie die Jacke des Mädchens draussen gefunden hat. Mit ihrer Handlung und dem lächelnden, freundlichen Gesicht löst sie eine regelrechte Welle der Sozialität aus.
«Schneeball» – ein treffender Titel für die Geschichte, in der der Schneeballeffekt positiv dargestellt ist. Die Menschen erfahren einmal Entgegenkommen und reichen dieses weiter. Die Anonymität und das passive Verhalten der Bewohnenden sind bedenklich und geben Anlass zum Diskutieren. Es kann anregen, mal ein Wort mehr zu wechseln oder eine nette Geste zu tun. Ganzseitige, bunte Illustrationen runden das Büchlein ab. 2./3. Zyklus. Susanne Wyss