"Mein Vater ist in einer Anstalt (...) meine Mutter hängt im Kühlhaus." Jonas hat die Mutter gefunden, nachdem sie sich selbst umgebracht hat, er kümmert sich um den depressiven Vater, schützt seine kleine Schwester Sarah vor dem Unfassbaren und organisiert den Alltag. Er erfindet glaubhafte Erklärungen für die Abwesenheit der Mutter gegenüber einer allzu neugierigen Nachbarin. Und er bearbeitet die Mails in der Sorgenrubrik einer Zeitung im Namen seiner toten Mutter. Dabei lernt er die einsame Heleen kennen, die ihn bei der Lösung seiner Probleme unterstützt.
Die tragikomische, rasante Geschichte wird kühl und distanziert erzählt. Die grotesken Geschehnisse erscheinen erst in logischer Abfolge, erfahren dann aber plötzlich eine unerwartete Wende. "Meine Geschichte ist so voller Kisten und Schachteln und Türen, dass du nicht recht weisst, wo du am Ende gelandet bist", schreibt der Autor. "Du weisst nicht einmal, ob Du mit dem Ende zufrieden bist. " Ein ungewöhnliches Buch. Lesenswert. Martina Friedrich