Lodernde Flammen umgeben den dunklen König, durch dessen ausgeschnittene Teile ein goldener Nachthimmel voller weisser Sterne schimmert. Einst belegte er die Prinzessin und ihre Hofdamen mit einem Fluch und bannte ihr Dasein bis auf kurze Zeit um Mitternacht in den Körper eines Vogels. Den Bann zu brechen, das vermag nur wahre Liebe. Liebe, die der Prinz verspricht. Doch des Zauberers Betrug gelingt und die Schwanenprinzessin, ausgeschnitten aus goldenem Papier, gekleidet in eine Robe filigraner Federn, flieht in die Nacht.
Die wunderschönen Scherenschnitte, die alleine oder aber in Kombination vor schlicht gehaltenen Hintergründen das Märchen der Schwanenprinzessin erzählen, bestechen. Faszinierend, die starke Mimik der Charaktere! Nach dem weltbekannten Ballett Tschaikowskis schafft die Künstlerin mit einfachsten Mitteln diesen Traum aus Gold, Weiss und mitternächtlichem Blau. Ein aussergewöhnliches, psaligraphisches Kleinod – ätherisch und wunderschön wie die Liebe selbst. Andrea Eichenberger