Sieben Tage Mo

Das Leben mit dem geistig behinderten Mo ist anstrengend; für seine berufstätige Mutter, aber auch für seinen Zwillingsbruder Karl, der oft allein für Mo verantwortlich ist und ihn nie aus den Augen verlieren darf. Karl liebt den ungestümen und direkten Mo, aber manchmal wünscht er sich, dieser wäre nicht da. Dann hätte Mama mehr Zeit für ihn und er könnte all das unternehmen, was ihm Spass macht: Rad fahren, mit Kollegen Fussball spielen oder die hübsche Nida treffen. Tatsächlich lässt Karl Mo einmal für kurze Zeit allein ...

Die widersprüchlichen Gefühle des Ich-Erzählers Karl seinem Bruder gegenüber lassen sich gut nachvollziehen und man hegt Verständnis für alle Familienmitglieder, den meist im Ausland weilenden Vater vielleicht ausgenommen. Die leicht lesbare Geschichte wirkt glaubwürdig, Karls Fürsorge für Mo berührt ebenso wie seine Überforderung. So gibt das Buch einen einfühlsamen Einblick in den besonders anspruchsvollen Familienalltag mit einem behinderten Kind bzw. Geschwister. Doris Lanz

Titel Sieben Tage Mo
Kollation Geb., s.w. illustr., 168 S.
Verlag, Jahr Thienemann , 2023
ISBN 978-3-522-18648-3
Kategorie Belletristik
Schlagwort Behinderung / Familie
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 14.10.2023