Elias ist dreizehn und wartet im Spital auf ein Spenderherz. Gleichzeitig verliert Boyd mit seinem Skateboard das Gleichgewicht und fällt von der Brücke in den Autobahnabgrund. Blitzschnell wird Boyds Herz entnommen und Elias eingepflanzt. Nach der OP kann er als Einziger den toten Jungen sehen. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein: der eine Draufgänger, der andere Angsthase. Und doch entsteht eine unterstützende Freundschaft, die nie bitter oder beschuldigend ausfällt. Es sind die eigenen Selbstzweifel und Ängste, die sie umtreiben und die sie mit Hilfe des Gegenparts angehen lernen.
Bereits zu Beginn zieht die niederländische Autorin mit ihrem Jugendbuchdebüt alle Register. Sie entwirft ein Panorama mit Dramatik, Ernst und Dauerspannung. Nur der Titel wirkt unglücklich übersetzt. Die Narration ist meisterhaft orchestriert: Abwechselnd, aber immer mehr ineinander übergehend wird aus Elias' und Boyds Perspektive erzählt. Erinnerungen «vermischen sich wie Wasser mit Sirup». Alexia Panagiotidis
