Der Tisch ist gedeckt und die Köchin am Herd. Es ist Punkt Mittag, also Zeit für die Suppe. Zum Abschmecken noch ein paar rote Rüben, grünes Gras, zarte Zweige, ein knackiger Knochen, frische Fichtenzapfen und etwas Salz. Guten Appetit! Doch Pferd, Gans, Ziege, Hund, Eichhörnchen und die Köchin finden die Suppe ungeniessbar. Zum Glück trifft das Schwein, zwar verspätet, ein und rettet mit einem herrlichen Nachtisch das verunglückte Mittagessen.
Die einfache Szenerie mit Tisch, Stühlen, Kochherd und Kochtopf gleicht einem bleibenden Bühnenbild. Die Akteure bewegen sich darin wohlgeordnet. Der feine Strich und die zarten Farben charakterisieren die Tiere sehr gut. Lustige Einzelheiten können entdeckt werden, z. B. sind dem Blumenstrauss plötzlich die Blumen abgefressen. Die repetitiven Handlungen werden sprachlich einfach, aber geistreich umgesetzt: grünes Gras, rote Rüben, Deckel auf, Deckel zu ... Ein Buch, das durch seine Einfachheit und seinen Humor zu verzaubern vermag. Katharina Siegenthaler
