Das gewaltige Versepos aus dem 13. Jh. von Gottfried von Strassburg ist bekanntlich unvollendet geblieben, und auch Martin Grzimek lässt vieles offen. Man nimmt teil an den unzähligen Abenteuern des elternlosen Königsohns Tristan, der dann durch Vorsehung und dank uneigennütziger Erziehung seiner Stiefeltern Ritter und schliesslich König wird. Bis es aber so weit ist, muss er als Sänger, Bettler und Pilger Cornwall und Irland erleben. Kämpfe gegen habgierige Fürsten, sogar gegen einen Drachen muss er bestehen. Als Brautwerber soll er Isolde seinem König zuführen, unbewusst einen von Isoldes zauberkundigen Mutter gemischten Liebestrank mitführen, der dann auf der Überfahrt von den beiden ahnungslos getrunken wird, mit den damit verbundenen verhängnisvollen Konsequenzen.
Der Roman verliert sich in viel zu breit ausgewalzten Einzelheiten. Episch werden Nebensächlichkeiten beschrieben, der Fortgang erstarrt immer wieder. Das verlangt von den Lesenden ein gehörig Mass an Durchhaltewillen. Siegfried Hold