Ungeduldig wartet Samir in den Bergen Afghanistans auf Tarek. Die Nomaden kommen jeden Frühling bei seinem Dorf vorbei. Doch dieses Jahr nehmen sie eine andere Route. Der Klimawandel macht das Nomadenleben schwieriger. Zudem haben die Taliban ein Auge auf Tarek geworfen, weil er ein guter Spurenleser ist. Samir heisst eigentlich Soraya und ist ein Mädchen. Um die Ehre der Familie nach sechs Mädchen zu retten, hat der Mullah sie zum Jungen ernannt. Doch das gefällt den Taliban nicht und sie setzen die Familie unter Druck. Schweren Herzens fassen die Eltern von Soraya und Tarek den Entschluss, Schlepper zu bezahlen, die ihre Kinder nach Europa bringen.
Abwechslungsweise lässt der Autor Soraya und Tarek aus ihrem Alltag erzählen. So taucht man beim Lesen mitten in die fremde Welt ein und wird immer stärker in die Geschichte hineingezogen, bis sie einen nicht mehr loslässt. Eine äusserst berührende Horizonterweiterung und ein Muss für all diejenigen, die in Frieden und Sicherheit leben. Karin Schmid