Unter Cowboys - Ein Swissgirl in Kanada

Tagebücher haben etwas Faszinierendes: Es finden sich Geheimnisse, Freuden und Sorgen darin. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, spricht das Buch an, denn es enthält Tagebuchnotizen, welche während eines zweijährigen Kanadaaufenthaltes Ende der Sechzigerjahre entstanden sind. Die Autorin erzählt von ihren Erlebnissen als Au-pair-Mädchen auf einer Pferderanch, von ihrer ersten Liebe und von Cowboyromantik. Damit richtet sie sich an ein weibliches Publikum. Ihre Berichte spiegeln aber auch die Vergänglichkeit wider. Wenn Hanna Steinegger von ihren Jugendhelden wie zum Beispiel Conny Cöll schreibt oder von der VW-Käfer-Kultur, darf sie nicht damit rechnen, dass heutige Jugendliche sie auf Anhieb verstehen. Die Sprache wirkt unsorgfältig: Da ist von einem Pferd die Rede, das einen fast sitzenden Stopp hinknallen muss, und es gibt Doppelungen wie ein betagtes Familienstück, welches alt ist. Gespräche sind meist in indirekter Rede verfasst, was das Lesen mühsam macht. So zeigt das Buch leider auch auf, dass es heikel sein kann, persönliche Texte unverändert zu veröffentlichen. Katharina Wagner
Titel Unter Cowboys - Ein Swissgirl in Kanada
Autor:innen Steinegger, Hanna
Kollation S.w. Illustr., geb., 256 S.
Verlag, Jahr Zytglogge , 2009
ISBN 978-3-7296-0781-1
Kategorie Belletristik
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 18.07.2016