Henriettes Ei ist weg – dabei war es doch das allerschönste Ei der Welt! Irgendjemand muss es geklaut haben. Sofort macht sich die Hühnerschar auf, um den Eierdieb zu suchen. Der Fuchs könnte es gewesen sein, denn wer Hühner stiehlt, lässt sicher auch Eier mitgehen. Aber nein, weshalb sollte der sich mit einem kleinen Ei begnügen, wenn er ein ganzes Huhn haben kann? Dann war es vielleicht die Elster oder der Waschbär. Oder hat sich der Eierdieb hinter der Kellertür mit dem Loch versteckt?
Vorurteile sind das zentrale Thema dieses amüsanten Bilderbuches. Es ist ein Buch, in dem der gleichrangige Text eine wichtige Rolle spielt, denn nur damit kann die Aussage der kräftig kolorierten Illustrationen richtig gedeutet werden. Die Farbgebung der Hühner entspricht nicht immer der Wirklichkeit, sie betont aber den Kunstcharakter der Figuren. Inhaltlich knüpft das Buch, wenn es erzählt wird, an die Erlebniswelt von Kleinkindern an. Text und Bild richten sich aber eher an ältere Rezipienten. Béatrice Wälti-Fivaz