Drei Jugendliche, drei dramatische und verlustreiche Fluchten über das Meer: Josef und seine Familie müssen Berlin 1939 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten verlassen und gehen in Hamburg an Bord der St. Luis, die sie nach Kuba und in Sicherheit bringen soll. – In der Nähe von Havanna besteigen 1994 Isabel, ihre Familie und die Familie ihres besten Freundes Ivan nachts ein kleines, selbstgebautes Boot, um nach Florida zu gelangen und in Freiheit leben zu können. – Nach einem Bombenangriff, bei dem ihre Wohnung zerstört wird, flieht Mahmouds Familie aus Aleppo, um in Berlin ein neues Leben ohne Krieg und Zerstörung zu beginnen.
Der fundiert recherchierte Jugendroman ist ebenso packend wie informativ (nicht zuletzt aufgrund des Nachworts). Durch die Verbindung der individuellen Fluchterfahrungen, die parallel erzählt werden, gelingt es, aktuelle und historische Dimensionen von Flucht greifbar sowie Auswirkungen von Extremismus, Unterdrückung und Krieg deutlich zu machen. Marlene Zöhrer