Warum wir Günter umbringen wollten

Deutschland 1945. Der 12-jährige Freddy lebt bei Verwandten auf einem Bauernhof. Sonntags zieht er mit Freunden durch die Gegend. Günter, ein Flüchtlingskind aus Ostpreussen, ist leicht behindert und möchte dazugehören. Als er sich nicht wegschicken lässt, quälen ihn die Jungen bis er verstört nach Hause geht. Günter verrät keine Namen, aber die Bande wird verdächtigt, und die Erwachsenen drohen mit Schlägen und Erziehungsheim. Die Jungen beschliessen, Günter "verschwinden zu lassen".

Hermann Schulz beschreibt eindrücklich, wie sich die Jugendlichen aus Angst eine furchtbare Lösung ausdenken. Die Lesenden identifizieren sich mit Freddy, der vom schlechten Gewissen gequält wird und sich niemandem anvertrauen kann. Am Schluss ist es ein ehemaliger SS-Mann, der ihnen zeigt, wie sie aus der Situation heraus kommen. Die Erfahrung hat ihn gelehrt, was es heisst, sich dem Gruppendruck nicht zu widersetzen. Die Stimmung wird durch die schönen, düsteren Bilder von Maria Luisa Witte untermalt. Alexandra Reichart

Titel Warum wir Günter umbringen wollten
Kollation Geb., farb. illustr., 156 S.
Verlag, Jahr Aladin , 2013
ISBN 978-3-8489-2017-4
Kategorie Belletristik
Alter ab 13
Bewertung
Rezension publiziert 20.02.2014