Wenn ich das 7. Geisslein wär’

Zwei Kinder liegen im Krankenhaus und erfinden die Szenen mit dem Wolf aus Rotkäppchen und Sieben Geisslein neu. Rasche Dialoge fliegen von Bett zu Bett, die Kinder identifizieren sich mal mit dem bösen Wolf, mal mit den Opfern und fügen auch skurrile und neue Elemente ins Märchengeschehen ein.

Das vordergründige Spiel der Kinder mit den Märchen ist äussert überraschungsreich und fantasievoll. Aber der hartnäckige Kampf gegen den Wolf ist doppeldeutig und verweist auf ein unbezwingbares Übel, gar auf eine lebensbedrohliche Situation. Die Illustrationen verdeutlichen mit kraftvollen, dunklen Flächen, Umrissen und Gestalten (Wolf, Vogel) die Angst der Kinder und beschränken sich auf rötliche und grüne Farbeffekte. Sie stecken voller Symbole aus den Märchen, geben aber auch etliche Hinweise auf den Krankenhausalltag. Die Doppelbödigkeit der Geschichte wird zudem unterstützt durch die Masken und Stilbrüche in der Darstellung der Kinder. Für den genauen Betrachter eröffnen sich immer wieder neue Einzelheiten und Deutungsmöglichkeiten. Das vielschichtige Werk ist ideal für Bilderbucharbeit in Mittel- und Oberstufe. Beatrix Ochsenbein

Titel Wenn ich das 7. Geisslein wär’
Kollation Farb. illustr., geb., unpag.
Verlag, Jahr Boje , 2009
ISBN 978-3-414-82183-6
Kategorie Bilderbuch
Schlagwort Angst / Fantasie
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 18.07.2016