Mama, Papa und der Junge wohnen am Meer. Papa geht fischen, Mama kümmert sich um den Haushalt und der Junge schwimmt. Gerne lauscht er den Geschichten von Krabbenmädchen, Meertrollen, Heringskönigen, Küsserschlangen und weiteren Wasserwesen. Eines Nachts beobachtet er Papa mit einem glänzenden Bündel unter dem Arm: Es ist ein Seehundfell. Ob Papa früher ein Seehund war, der an Land kam, um nur für einige Zeit Mensch zu sein? Am nächsten Morgen ist das Fell verschwunden, Papa ist noch da. Mama aber ist weg.
Wunderschön und doch so traurig. Nikolaus Heidelbach setzt seiner Fantasie keine Grenzen, wenn er Meeresgeschöpfe erschafft, von denen der Junge nachts träumt. Schaurig schöne Tiere mit zig Augen schwimmen da neben edel gepanzerten Krebsen und reich geschmückten Unterwasserkreaturen. Die restlichen Bilder wirken streng. Da nie jemand lacht, wirken sie beklemmend und lassen schon etwas vom Ende ahnen. Nur die Darstellungen des tauchenden Jungen sind wirklich amüsant. Sandra Dettwyler