Obwohl nur zwei Prozent der Bevölkerung von Natur aus blond sind, kommen blonde, lange Haare in der Werbung besonders häufig vor und gelten weitherum als Schönheitsideal. Gleiches gilt für unbehaarte Körper, schmale Nasen oder flache Bäuche. Dass Menschen viel diverser sind, zeigt uns Sonja Eismann.
Es geht nicht um schön oder hässlich, sondern um die Akzeptanz und das Erkennen der Vielfalt. Eismann erklärt verständlich, warum gewisse Merkmale als unattraktiv gelten: u. a. weil man sie selten zu Gesicht bekommt. Amelie Perssons gemalte Körperteile, von oben beginnend mit dem Haar (oder aber keinem Haar) über Hals, Bauchnabel, Geschlechtsteile, Knie und Füsse, füllen Doppelseiten; zu jedem Kapitel eine. Es sind ungewohnte Einblicke: interessant, manchmal lustig, insbesondere wenn man über zwanzig verschiedene Bauchnabel sieht, ganz ohne Körper drumherum. Die Autorin vermag mit unaufgeregtem Text zu vermitteln, dass es "normal" nicht gibt. Kein Urteilen, keine Scham, pure Body Positivity. Sandra Dettwyler