Wie Tortot sein Fischherz verlor

Von Tortot wird erzählt, er habe das Herz eines Fisches am Grunde des Ozeans: eiskalt und berechnend. Vielleicht nicht das dümmste Herz, wenn man bedenkt, dass er sich als Feldkoch im Idiotischen Krieg durchschlagen muss. Wie warmherzig Tortot aber in Wirklichkeit ist, beweist seine Freundschaft und Treue zu Halber Georg, einem Kindersoldaten, dem die Beine weggeschossen wurden und der nun, in einem Gurkenfass versteckt, mit Tortot mitreisen darf. Zusammen sind sie auf dem Schlachtfeld der Macht und Gier fast unbesiegbar.

Mit dem Erzählmuster des Schelmenromans werden die Fetzen des Krieges in seiner drastischsten und absurdesten Form aufgezeigt. Wer ist der Feind? Wer ist der Freund? Genretypisch gelingt es Tortot, mit List und Verschlagenheit dem Kriegsgewirr ein Schnippchen zu schlagen. Eine brillante Gesellschaftssatire, die sprachlich, dramaturgisch und emotional besticht. Die Pikareske wird sekundiert von filigranen Schwarz-Weiss-Illustrationen. Ein bittersüsser Leckerbissen. Marcella Danelli

Titel Wie Tortot sein Fischherz verlor
Kollation A. d. Niederländ., geb., s.w. illustr., 232 S.
Verlag, Jahr Jacoby & Stuart , 2018
ISBN 978-3-946593-66-9
Kategorie Belletristik
Schlagwort Abenteuer / Krieg
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 27.10.2019