Wintermädchen

„Essen ist Leben. Und das ist das Problem. Wenn man am Leben ist, können die anderen einen verletzen. Es ist einfacher, in einen Knochenkäfig zu kriechen oder in eine Schneewehe der Verwirrung.“ Mit 14 Jahren schworen sich Lia und ihre Freundin Cassie, die dünnsten Mädchen der Schule zu werden. Als Cassie einige Jahre später an den Folgen ihrer Magersucht stirbt, wird auch Lias Leben wieder völlig vom Kampf gegen Kalorien bestimmt. Sie verweigert das Essen, verletzt sich immer wieder selbst und verliert, geplagt von Schuldgefühlen, zunehmend den Bezug zur Realität.

Sehr offen und direkt beschreibt das Buch das körperliche und seelische Leiden einer jungen Frau, die sich im verzweifelten Versuch, alles zu kontrollieren, selbst verliert. Die bildreiche, zuweilen bruchstückhafte Sprache, in der Lia erzählt, durchgestrichene Sätze und die Anreihung sinnverwandter Wörter verstärken die dichte Atmosphäre des Romans. Eine belastende Lektüre, die aufwühlt und betroffen macht.

Titel Wintermädchen
Kollation A. d. Amerikan., Broschur, 351 S.
Verlag, Jahr Ravensburger , 2012
ISBN 978-3-473-58404-8
Kategorie Belletristik
Schlagwort Krankheit / Sucht
Bewertung
Rezension publiziert 22.07.2016