Wir verlassenen Kinder

«Wir umarmen uns zum Abschied, stecken nach der Umarmung unsere Hände in die Hosentasche, als würden wir so die Berührung von Mutters Röcken und Vaters Schultern in den Händen behalten können.» Jetzt sind alle Eltern weg. Im Dorf zurück bleiben die Kinder – auf sich selbst gestellt. Ringsherum herrsche Krieg, wird gesagt. Sie kümmern sich um die Alten, beschaffen Nahrung und besorgen die Post. Seit auch der Lehrer weg ist, beginnen die Kinder ihre eigenen Gesetze und Regeln aufzustellen. Mila setzt sich für Gerechtigkeit ein, doch auch sie gerät in die «Sache» mit hinein …

In eindrücklich klarer Sprache, kurzen Sätzen und wechselnden Perspektiven erzählt uns Lucia Leidenfrost in ihrem Erstlingsroman eine düstere, vielstimmige Parabel, die irgendwo spielt und überall sein könnte. Ein Roman von Macht, System und Gewalt – subtil und eindringlich erzählt. Geht unter die Haut. Petra Bäni

Titel Wir verlassenen Kinder
Autor:innen Leidenfrost, Lucia
Kollation Geb., 190 S.
Verlag, Jahr Kremayr & Scheriau , 2020
ISBN 978-3-218-01208-9
Kategorie Belletristik
Schlagwort Gesellschaft / Parabeln
Bewertung
Rezension publiziert 11.05.2020